Minikredit & Mikrokredit News

Mikrokredite für Unternehmen

Wenn Bianca Bartz vom 3. März 2008 erzählt, zeigt sich ihr Temperament. Der schwere Zopf der Münchnerin fliegt hinter ihrem Kopf umher, ihre linke Hand erhebt sie wie zur Mahnung. An diesem 3. März, es war ein Montag, begann ihre Pleite. Und zwar mit einer Baustelle an der Münchner Freiheit. Direkt darüber befand sich das Geschäft von Bartz: eine Praxis für Tiefenentspannung.

“Meine Kunden brauchen Ruhe”, sagt die 55-Jährige. Doch die gab es nicht. Von frühmorgens bis zum späten Nachmittag dröhnte der Presslufthammer, rangierten schwere Baufahrzeuge. “Ich konnte es nicht fassen”, sagt Bartz und zieht die Augenbrauen hoch. Erst zwei Tage zuvor war sie in die Räume eingezogen. Von den Bauarbeiten, die vor ihrem Fenster geplant waren, hatte ihr niemand erzählt. Nach wenigen Wochen gab sie auf. Über Nacht war Bartz, alleinerziehende Mutter von vier Kindern, ohne Einkommen.

Doch sie spricht davon heute nicht verbittert, sondern lächelnd. Der Grund: Bartz hat heute wieder eine Praxis, gleich beim Arabella-Sheraton-Hotel. Eine gute Adresse – und vor allem eine ruhige Lage. Doch der Weg dorthin war schwierig. Keine Bank wollte ihr einen Kredit für den Aufbau einer neuen Praxis geben, erzählt Bartz: “Und ich war bei fast allen.” Schließlich stellte die Arbeitsagentur den Kontakt zu KIZ her, einer Zentrale für Existenzgründung. Die vermittelt auch Kleinkredite an Unternehmer.

Minidarlehen lohnen sich nicht

Für ein Darlehen musste Bartz aber zunächst ein Dreivierteljahr lang büffeln: In einem KIZ-Seminar lernte sie Kostenrechnung, Buchführung, Marketing. Das Programm mit dem Namen “Neustart” schloss Bartz mit einem Businessplan ab, den ein Wirtschaftsprüfer analysieren und für tragfähig befinden musste. Erst danach erhielt die Entspannungstherapeutin 5000 Euro als Startfinanzierung.
Der Kredit reichte für die nötigsten Anschaffungen: Regale,

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Kapitalhilfen für die Kleinen

espräche mit der Bundesregierung über einen Fonds zur Eigenkapitalfinanzierung von Mikrofinanzinstitutionen liefen bereits, sagte Doris Köhn, Mikrofinanzexpertin bei der staatlichen Förderbank KfW, dem Handelsblatt.

Die KfW ist mit 1,5 Mrd. Euro an Investitionen in mehr als 150 Projekten der weltweit größte Großfinanzierer im Mikrofinanzbereich. Wünschenswert für die Mikrokreditgeber wäre eine Lösung für Eigenkapitalhilfen noch in diesem Jahr, sagte KfW-Bereichsleiterin Köhn. Auch über eine weltweite Plattform werde diskutiert, die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium. „Wir sehen da erst einmal die Entwicklungsinstitutionen bei der Refinanzierung mit Eigenkapital gefragt“, meint die Bereichsleiterin. „Privates Kapital zu bekommen, ist derzeit schwierig für die Mikrofinanzgeber.“

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